1. Akt, Samstag, 23.07.2016

Tagesbericht:
Solch ein Gewimmel möcht ich sehen - man, das war wirklich so. Gegen früh sind alle gar artig angezogenen in wirklich schmuckem Gewande durch den Hof gezogen und bauten allerlei Tische und kleine Zelte auf. Schon wenig später kamen dann kräftige pferdelose Kutschen und denen entstiegen gar sonderbare Leute.
Die größeren zogen wie Packesel mit gewichtigen Koffern einher, kleinere, wohl Kindlein gar, gaben den Ton an. Ihnen wurde dann Geleit angetragen und sie suchten wie bei einer Schnipseljagd verschiedene Stationen auf, gingen ihres Hab und Gutes verloren und verließen dann mit ein paar Tränchen auch wieder unseren Hofstaat, als Trostbgab es von den grünen Edelmännern und der  Frau von W. ganz tolle Ablichtungen der nunmehr zerrissenen Familien. Sozusagen als Andenken. Überhaupt haben die grünen Edlen uns wieder sehr tatkräftig unterstützt. Ebenso wie viel fahrendes Volk vom Stamme der Industrie, die nettes Gewerk feilboten. Allen unseren herzlichen Dank!

Die kleinen Geister aber wurden zu jungfräulichen Heiderösleins, lieblichen Osterspaziergängerinnen und begehrenswerten Geretchens. Die Knaben entwickelten sich plötzlich zu neugierigen Zauberlehrlingen, mutigen Schatzgräbern und dem Weib verfallenden Erlkönigen.
Alle saßen zusammen im Freilufttheater und stellen sich artig vor, wobei auch der aktuelle Familienstand ein wichtiges Thema war. Es ging hoch her, kann ich Euch sagen. Sogar sehr hoch, ein gar wunderlicher Flugapparat beobachtete alles aus der Höhe. Gerüchten zufolge ist dieser mit einem Nachtsichtgerät versorgte Flieger in der Nachtruche im Einsatz und soll Schlafwandlern, die "zufällig" die Häuser in Richtung des anderen Geschlechtes verlassen, auf die Schliche kommen.

Anschließend bekam jeder, der es wünschte, einen Zauberknopf auf den Arm, der wie von Geisterhand den Wert des süßen Saftes zeigt und sicher viele kleine Piekser spart. Das war ein Trubel und Jubel. In allen Gruppen gab es Kennenlernrunden,  der Hosstaat beschnupperte sich und erkundete das Gelände.

Nach dem fürstlichen Abendmahl wurde gespielt, gegen die schlimmen Entzugserscheinungen durfte dann auch der kleine Zauberkasten, wohl Handy genannte, mal gestreichelt werden, aber zum Glück waren alle so neugierg aufeinander dass tatsächlich alle miteinander redeten! Keine SMS, keine Whatsup, kein Tweed - man kann tatsächlich miteinander reden!

Da habe ich doch schon gegen Mephistopheles den ersten Punkt geholt, denke ich - oder was meint Ihr? Müde vom ersten Tag geht nun zu Ruh
Euer Hochwohlgeborener Diabolus

Fundstück des Tages

Plappereigeheimnis:
Neues Jahr, neues Motto, neue Gesichter, neue Gruppennamen. Dies Namen sollten ja jedem bekannt sein; Schatzgräber, Gretchen, Heiderölslein und Erlkönige. Ja, zwei Gruppen fehlen noch, bei denen es Schwierigkeiten mit dem Namen gibt. Wie war das nun gleich.... also... die mittlere Mädchengruppe wurde zu den Osterspaziergängern - warum ? Wohl, um den Namen zu kürzen. Und die andere Gruppe heißt auch schon mal "Frau Doktors Zauberlinge". Künstlerische Freiheit quasi bei Goethe.
Ach du meine Güte, nach gut informierten Kreisen hatte es ein Schatzgräber tatsächlich vorgezogen die Praxis vom Doc Faustus in Hohenmölsen aufzusuchen und war natürlich stark verwundert, dort gar niemanden anzutreffen. Er musste nochmal 275km des Weges ziehen, um dann erschöpft, aber glücklich,  schließlich doch in der Bremsdorfer Mühle einzutreffen. Wir sagen immer wieder, wer Gutenbergs Erfindung sicher beherrscht, ist klar im Vorteil!
Das die Nachteule schon fleißig Briefchen verteilt muss ich ja nun echt nicht erwähnen. Das ist doch klar. Gerüchteweise kennt ein Gretchen einen Erlkönig schon seit 10 Jahren, hundertmal berührt und nie ist es passiert. Nach Klaus Lage droht ja nun die 101 - wie alle erwarten, das es "Zumm" macht und werden berichten.
Ich bin gespannt, was wir in den kommenden Tagen noch so für Geheimnisse aufdecken können.
Ein Erlkönig

Das schmeckt mir:
Als wir im Camp angekommen sind, hat uns die hiesige Küche mit Nudeln und Tomatensoße verköstigt. Nachdem die Eltern uns in die zwei Wochen gelassen haben, gab es zum Vesper gesunden Joghurt und frisches Obst, auf dass wir die zwei Wochen gestärkt und fit erleben können! So können wir gesund als Erlkönige weiter reiten, sodaß wir in die nächsten Tage kommen.
Ein Obererlkönig

Highlight des Tages
Der Anreisetag ist wie immer ruhig und sonnig verlausfen. Dieses Jahr war aber auch einiges anders, denn wir konnten bei der AOK lustige und witzige Bildchen machen und hganz verrückte Spiele spielen. Das hat Spaß gemacht. Die Eltern konnten noch einmal ihre Kinder souzusagen vor dem Kurs ablichten lassen, damit sie sie wiedererkennen nach 14 Tagen.
Das absolute Highlight wird alle Mädchen freuen, denn bei der Vorstellungsrunde im Camp  haben wir erfahren, dass fast alle großen Erlkönige noch die "Gretchenfrage" stellen dürfen.
Schon wieder ein Erlkönig, groß.

Bildergalerie, 1. Akt